Tourismus
Erfolgsgeschichte zum Versenden
Detlef Glückselig 15.05.2017 NWZ
Erstmals gibt die TSB einen Tourismusbericht heraus. Er soll künftig jährlich erscheinen.
Butjadingen Das ist eine Premiere: In Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat Tourismus-Service Butjadingen (TSB) erstmals einen Tourismusbericht herausgegeben. Er enthält alle relevanten Zahlen, Daten und Fakten für das Tourismusjahr 2016, dazu einen Ausblick auf geplante Projekte und die Strategien für das laufende Jahr und darüber hinaus.
TSB-Geschäftsführer Robert Kowitz, Marketingleiterin Heike Geils und Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Kiebitz haben die 19-seitige Broschüre am Freitag zusammen mit Bürgermeisterin Ina Korter, Christoph Muth von Center Parcs, Wilhelm Has als Vertreter von Knaus Camping und Birgitt von Thülen vom Touristikverein vorgestellt. Sie alle waren voll der Lobes für den Tourismusbericht, der in nur drei Monaten entstanden ist. Die Initiative dafür war vom Marketing-Beirat ausgegangen. Adressaten sind die touristischen Leistungsträger, die Butjenter Bürger sowie auch Investoren und Ansiedelungswillige.
Immer wieder gehen bei der TSB oder bei der Gemeinde Anfragen von potenziellen Investoren oder von Auswärtigen, die damit liebäugeln, sich in Butjadingen niederzulassen, ein. Sie alle wollen Informationen über die Ferienhalbinsel. Die zusammenzu tragen, sei stets aufwendig gewesen, sagt Robert Kowitz. Künftig kann er einfach das gedruckte Heft verschicken oder auf die Online-Version auf der Internet-Seite der Kurgesellschaft verweisen. Und schon gibt’s alle wichtigen Informationen auf einen Blick.
„Tue Gutes und sprich drüber.“ So bringt Wilhelm Has eines der Ziele des Tourismusberichts auf den Punkt. Und Gutes gibt es jede Menge zu berichten. So kann man nachlesen, dass Butjadingen die Übernachtungszahlen in den Jahren von 2010 bis 2016 um fast 30 Prozent gesteigert hat (aktuell 1,209 Millionen Übernachtungen); dass im vergangenen Jahr die Spielscheune 94 764 Besucher begrüßen konnte – gegenüber 65 881 in 2014; dass die Nordsee-Lagune im selben Zeitraum ihre Zahlen von 52 594 auf 66 561 Besucher gesteigert hat; dass die öffentliche Hand und die privaten Leistungsträger in den vergangenen drei Jahren mehr als 13 Millionen Euro in Butjadingen investiert haben – die Investitionen der kleinen Vermieter seien da noch gar nicht eingerechnet, merkte Birgitt von Thülen an.
Das sind nur einige der Zahlen, mit denen TSB und Gemeinde belegen, dass Butjadingen mit seinem Tourismus „auf einem ganz hervorragenden Weg“ ist, wie Ina Korter es ausdrückte. Der Tourismusbericht ist vorerst in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen. Bürger können ihn in den Tourist-Infos in Burhave und Tossens bekommen. Der aktuelle Bericht soll keine Eintagsfliege sein. Vielmehr soll ein solcher Tourismusbericht nun alljährlich erscheinen.
http://www.butjadingen.de/service/tourismusbericht
Küstenschutz NWZ 10.05.2017
Deiche haben Winter gut überstanden
Detlef Glückselig
Butjadingen/Wesermarsch Die Deiche in der Wesermarsch sind in einem guten Zustand. Das ist das wichtigste Fazit der Frühjahrsschau, die am Donnerstag die Geschworenen des II. Oldenburgischen Deichbands vorgenommen haben. Von schweren Sturmfluten blieb die Region im zurückliegenden Winter verschont. Entsprechend seien auch an den Deichen keine großen Schäden entstanden, sagten Deichbandvorsteher Burchard Wulff und Kreisbaudezernent Matthias Wenholt bei einem Pressegespräch in Burhave.
Ein Problem, mit dem der Deichband sich aktuell beschäftigt, sind erhöhte Wasserstände im Sandkern des Deichs, zu denen es an mehreren Stellen gekommen sei. Zurzeit betreiben die Küstenschützer Ursachenforschung. An den bereits untersuchten Stellen sei die Standsicherheit des Deiches nicht beeinträchtigt. Für zwei Stellen stünden die entsprechenden Gutachten aus. Die Experten gehen aber davon aus, dass sich auch hier keine akute Gefahrenlage ergeben wird. Gleichwohl sollen an einigen Stellen Drainagen in den Deich eingebaut werden. Das sei im Zuge der laufenden Unterhaltungsmaßnahmen möglich.
Seiner Vollendung geht der neue Deichunterhaltungsweg zwischen Fedderwardersiel und dem Langwarder Groden entgegen, der auch der Abfuhr von Treibsel dient. In den 800 Meter langen Weg investiert der Deichband 750 000 Euro. Die Bauarbeiten hatten im Juni 2016 begonnen und sollen nun Ende Mai abgeschlossen werden. Unter anderem müssen noch Hecken und Zäune gesetzt und Klei zur Angleichung aufgetragen werden.
Stichwort Treibsel: 12 000 Kubikmeter wurden im vergangenen Winter im Einzugsbereich des Deichbands angeschwemmt. Vergleichsweise wenig – Sturmtief Xavier hatte am 6. Dezember 2013 mehr als das Vierfache beschert.
Sturmflut 1962 in Butjadingen
Küstenschutz nach der schweren Sturmflut 1962
Nordwest-Zeitung 14. April 2012
Vortrag Leenert Cornelius referiert
bn
Fedderwardersiel - Über das Thema „Sturmflut 1962 und Verbesserungen danach“ referiert Leenert Cornelius, Vorsteher des II. Oldenburgischen Deichbandes, am Dienstag,
17. April, ab 19.30 Uhr im Nationalparkhaus und Museum in Fedderwardersiel. Mit Hilfe anschaulicher Bilder wird gezeigt, welche Auswirkungen die Sturmflut auf die Deiche hatte. Der Deichbruch in
Käseburg wird erläutert, das Auftreffen der Fluten auf den Deich und die Angst der Menschen besonders am Ostrand des Jadebusens werden thematisiert. Ergänzt wird der Vortrag, der zum Rahmenprogramm
der Sonderausstellung „Sturmflut 1962 – Die Wesermarsch am Rande der Katastrophe“ gehört, durch einen 16-minütigen Film, in dem Zeitzeugen zu Wort kommen und die Baumaßnahmen, die auf die Sturmflut
von 1962 folgten, erläutert werden.
Tourismus Shanty-Chor Butjenter Blinkfüer präsentiert Musik und Döntjes :
Maritime Unterhaltung begeistert Urlauber
Tourismus Shanty-Chor Butjenter Blinkfüer präsentiert Musik und Döntjes
Nordwest Zeitung (NWZ) 13.04.2012
Unter der Leitung von Lidia Jung präsentierte der Shanty-Chor Butjenter Blinkfüer sein neues Programm für die Bunten Abenden unter dem Motto „Musik und Döntjes von der Waterkant“.
Eröffnet hat der Chor auch die Hafenkonzerte. Sie finden sonntags in Fedderwardersiel statt.
Burhave - Altbewährtes und auch neue Lieder hat der Shanty-Chor Butjenter Blinkfüer in seinem Programm, mit dem er in diesem Jahren insbesondere die Touristen bei den
Bunten Abenden unter dem Motto „Musik und Döntjes von der Waterkant“ im Burhaver Atrium erfreuen möchte.
Zur Auftaktveranstaltung waren rund 70 Besucher ins Haus des Gastes gekommen, die die gelungenen Darbietungen des Shanty-Chores unter der Leitung von Lidia Jung mit viel Beifall belohnten. Die
weiteren Unterhaltungsabende sind für den 10. Juli, 28. August und 23. Oktober jeweils ab 20 Uhr geplant.
Blinkfüer leistet aber nicht nur mit den Unterhaltungsabenden einen wichtigen Beitrag dafür, dass der Urlaub an der Nordseeküste für die Touristen zu einem Erlebnis wird. Der Shanty-Chor gestaltet
jeweils am ersten Sonntag im Monat ab 10.30 Uhr auch das Hafenkonzert am Fedderwardersieler Kutterhafen.
Ein weiteres Mal wird Butjenter Blinkfüer am 20. Juli in Fedderwardersiel zu Gast sein. Dort nimmt er am Shanty-Chor-Festival anlässlich der Kutterregatta teil. Nur einen Tag nach einem Ausflug zum
Niedersächsischen Landtag haben die Sänger am 22. Juni einen Auftritt im Center Parcs Nordseeküste in Tossens. Dort geben sie ein Konzert für eine Reisegruppe.
Eine Suchaktion von Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Burhave löste eine Besucherin der Veranstaltung im Burhaver Atrium mit dem Shanty-Chor Butjenter Blinkfüer aus. Bei der
Frau handelt es sich um eine Bewohnerin des Burhaver Seniorenzentrums. Ohne sich dort abzumelden, besuchte die ältere Frau die Veranstaltung. Während sie sich an den Liedern und Döntjes von der
Waterkant erfreute, starteten die aufgrund einer Vermisstenmeldung des Seniorenzentrums alarmierten Polizei und Feuerwehr die Suchaktion im Nordseebad, woran sich auch ein Polizeihubschrauber
beteiligte. Erst nach Ende der Veranstaltung wurde die Frau auf ihrem Heimweg von der Feuerwehr entdeckt.
WESERMARSCH, 18. Januar 2011
Als Butjadingen noch eine Insel war
Jahrestag Vor 500 Jahren brach die letzte große mittelalterliche Flut über die Wesermarsch herein
So stellte sich die Küstenlinie der Wesermarsch vor 500 Jahren dar. Die Heete, die Butjadingen 1334 zur Insel gemacht hatte, war inzwischen stark verlandet. Grafik: Stockwerk
Die Antoniflut war nicht die schlimmste. Aber sie schwächte Butjadingen und Stadland so sehr, dass sie ihre Selbstständigkeit verloren.
von Henning Bielefeld
Wesermarsch - Genau ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die letzte der großen mittelalterlichen Sturmfluten über die nördliche Wesermarsch hereinbrach: die Antoniflut. Am 16. und 17. Januar 1511 richtete sie an den Küsten erhebliche Schäden an, drängte das Land
weiter zurück und bescherte dem Jadebusen die größte Ausdehnung seiner Geschichte.
Ironie der Geschichte
Zwar waren schon schlimmere Sturmfluten über Butjadingen hinweggegangen, aber die Folgen dieser Naturkatastrophe schwächte die Bauernrepublik so sehr, dass
sie drei Jahre später ihre Selbstständigkeit verlor. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet die neuen Herren sorgten dafür, dass die nördliche Wesermarsch durch massiven Deichbau nicht nur kein Land
mehr an den Blanken Hans verlor, sondern dem Meer sogar größere Ländereien wieder abrang.
Doch der Reihe nach. Die früher von vielen Forschern vermutete geschlossene Küstenlinie zwischen Eckwarderhörne und Wilhelmshaven hat zumindest in der Zeit der Besiedlung durch die Friesen nicht
gegeben. Vielmehr lässt sich aus Bohrungen und archäologischen Funden schließen, dass hier die Jade mündete, in die noch mehrere Bäche aus der Geest flossen.
Hier setzten mehrere mittelalterliche Sturmfluten an, die jeweils nach Kalenderheiligen benannt wurden. Als erste gilt die Julianenflut vom 17. Februar
1164, die an der Nordseeküste 20 000 Tote gefordert haben soll. Damals lagen an der Jademündung die Dörfer Dauens und Hummens. Zwischen ihnen brach die Flut ein und fraß sich durch das Marschland bis
zum Moor, das im heutigen Süden des Jadebusen lag. Im Norden hatten es die Siedler schon abgetragen. Nach der Julianenflut wurde Butjadingen – das Land jenseits der Jade – erstmals als eigenständig
wahrgenommen.
Weitere Fluten vergrößerten den Mündungstrichter der Jade. Bei der Clemensflut am 23. November 1334 entstand die Heete – ein Durchbruch nach Osten zur Weser.
Butjadingen wurde für weit mehr als 100 Jahre zur Insel. Die Marcellusflut am 16. Januar 1362 riss weiter südlich eine weitere Verbindung zur Weser: das Lockfleth. Dabei folgte sie im Norden einem
alten Wasserlauf, der Ahne. Jetzt war auch Stadland eine Insel. Gleichzeitig spülte die eisige Flut den Jadebusen weiter aus. Die Butjadinger bauten den Mitteldeich, ab 1450 verlandete die
Heete.
Danach herrschte fast 150 Jahre lang relative Ruhe. Dann kam am 26. September 1509 die Cosmas- und Damian-Flut, die vor allem im Westen des Jadebusen wütete. Im September 1510 brach eine weitere
Sturmflut herein. Als am 16. Januar 1511 die Antoniflut auflief, gab es nur eine Linie von Notdeichen. Zur Katastrophe führten nicht zu hohe Wasserstände,
sondern nach strenger Kälte plötzlich einsetzendes Tauwetter. Die Flut drückte Eisschollen gegen die Notdeiche und zerriss sie damit. Wasser strömte ein und riss die Eisschollen mit sich, die Häuser
zum Einsturz brachten.
Dämme durchs Lockfleth
Diese Belastungen waren zu viel für die Bauernrepublik Butjadingen: Am 21. Januar 1514 verlor sie die Schlacht an der Hartwarder Landwehr, am 14. Februar
1514 die Schlacht bei Langwarden. Jetzt waren Butjadingen und Stadland oldenburgisch. Um die renitenten Landstriche dauerhaft unter seine Knute zu bekommen, musste der Graf sie an sein Territorium
anbinden. Deshalb ließ Johann V. Deiche bauen. Schon 1515 schlug er bei Ovelgönne einen Damm durch das Lockfleth, 1518 folgte der Damm bei Frieschenmoor, 1525 der zwischen Norderschwei und Alte
Canzlei. Die neue Sielbautechnik half das Land schneller zu entwässern.
1531 wurden Langwarder Groden und Harrier Brake eingedeicht, 1539 der Blexer Sand, 1550 das Land bei Eckwarden, bei Inte und der Havendorfer Sand. 1556 folgten der Tossenser Groden und der Damm im
Hayenschloot. Insgesamt wurden so 3000 Hektar Land gewonnen.
Dessen Erzeugnisse waren gefragt: Nach dem Ende der Pest nahm die Zahl der Einwohner in Deutschland wieder zu, und die Fleisch- und Getreidepreise stiegen